Nostalgie-Fahrt mit fast 120 Teilnehmern




Aus Anlass des hundertjährigen Vereinsjubiläums hatte die Wanderabteilung für den 3. Juli zu einer Nostalgiefahrt mit Oldtimer-Bussen eingeladen. Ziel war die historische Kleinstadt Brüggen im Naturpark Schwalm-Nette nahe der holländischen Grenze. Fast 120 Teilnehmer hatten sich gegen zehn Uhr am Treffpunkt Brenscheder Straße eingefunden.

Gut betreut durch das Führungstrio, die IN-SPECK-TOREN  H.Jü. + H.Gü. + H.O. und ihre Helfer, fand jeder schnell seinen Platz in einem der drei Busse. Während der rd. 100 Kilometer weiten Fahrt gab es jede Menge Informationen zum Zielort, gewürzt durch Stärkepräparate in Form von Pflaumen- und Marillen-Vitaminen, dargereicht in kleinen, mit dem TVB-Logo dekorierten Fläschchen. Gegen Mittag, nach ein-einhalbstündiger Fahrt erreichten die Wanderfreunde ihr Fahrziel, den historischen Klimp-Bahnhof in Brüggen.

Zunächst sammelte man sich im Biergarten, dann ging’s zum „Foto-Shooting“ auf der Wiese und anschließend zum Mittagessen ins Restaurant. Dort begrüßte der Wirt die Gruppe im liebevoll mit Bahnerinnerungen dekorierten Gastraum, erläuterte das großzügig aufgebaute Mittagsbuffet und versprach noch Kaffee und Kuchen für den Nachmittag.

Um 13:30 Uhr startete der schnaufende Klimp-Express, ein Zug aus Traktor und großem Salonwagen, mit der ersten von zwei Gruppen  (15:30 Uhr zweite Gruppe) zur  Rundfahrt durch Brüggens Altstadt und seine Ortsteile. Unterwegs erklärte der „Zugführer, Lokführer und Schaffner in einer Person“, wie es zu dem Namen kam. Das Klingeln, niederdeutsch: Klimpern der auf der eingleisigen Schwalmtal-Bahnstrecke zwischen Brüggen und Dülken (Viersen) verkehrenden Güter- und Personenzüge, - im Volksmund: Brüggener Klimp, - war weithin und lange vor der Ankunft bzw. Abfahrt zu hören, denn Brüggen war Endstation mit einem Sackbahnhof,  so dass die Lokomotiven umsetzen mussten. Reisende hatten also genug Zeit, sich auf den Weg zum Bahnhof zu machen, wenn sie das Klimpern hörten.
Er hob besonders hervor, wie wichtig die Bahnlinie im vorigen Jahrhundert für das heimische Gewerbe, vor allem für die Dachziegeleien und Tonröhrenfabriken war, in denen zeitweilig über zehn Prozent  der in Deutschland verbauten Dachziegel gebrannt wurden. Die ausgebeuteten und renaturierten Ton- und Torfgruben sind auch der Ursprung der heutigen Seenlandschaft im Schwalm-Nette Naturpark

Zwischenzeitlich hatten die anderen Gelegenheit, die Altstadt von Brüggen mit den historischen Kostbarkeiten Burgruine, Stadttor, Pfarrkirche und Barock-Rathaus (ehemaliges Klostergebäude) zu erkunden, oder aber  bei strahlendem Sonnenschein in einem der vielen Straßen- und Gartencafes zu entspannen und den Strom der vielfach auch aus dem benachbarten Holland angereisten Sonntagsradler und Wochenendtouristen zu beobachten.

Nach dem angekündigten Sammeln bei Kaffee und Kuchen ging es gegen 18:00 Uhr in die Busse, die dann pünktlich gegen 19:30 Uhr wieder in Bochum eintrafen. Besonders erfreulich war, dass auch viele ältere, die auf Gehhilfen angewiesen oder sonst wie gehandicapt, an den regulären Wanderungen nicht mehr teilnehmen können, einen wunderschönen Ausflug im Kreise ihrer Wanderfreunde erleben konnten.
Mit einem herzlichen Dank an das Organisationstrio und voller Eindrücke von einer erlebnisreichen Nostalgiefahrt verabschiedeten sich die Teilnehmer.